Vorbericht 294

294. Auktion – 18./19. November 2022

Auflösung Museum Pachen, Teil II, Mannheimer Galerien-Nachlass und Kunstsammlung einer Wiesbadener Bank

Kunst des 20. Jahrhunderts aus dem Museum Pachen, Rockenhausen, aus zwei aufgelösten Galerien in Mannheim u. Baden-Baden, aus der Sammlung einer Bank und regionalen privaten Sammlungen steht im Mittelpunkt der 294. Auktion bei K&K Auktionen in Heidelberg am 18. & 19. November 2022.

Die Kunstsammlung des Ehepaars Heinz (1922-2006) und Hella Pachen (1928-2007), lange ausgestellt im „Museum Pachen – Deutsche Kunst des 20. Jahrhunderts“ in Rockenhausen, Rheinland-Pfalz, kommt in zwei aufeinander folgenden Auktionen zum Aufruf; Teil I wurde bereits erfolgreich am 2./3. September versteigert.

Der Grundstein der Sammlung wurde in den 50er Jahren in der DDR gelegt, wo Heinz Pachen Ausstellungen organisierte und ehrenamtlicher Museumsleiter in Spremberg war. Nach der Übersiedelung nach Mainz wuchs die Sammlung weiter, bis 1997 das Museum entstand. Zuletzt umfasste sie Plastiken, Skulpturen, Gemälde und Grafik, neben renommierten Meistern des 20. Jhs. auch weniger bekannte Künstler mit besonderem Ausdruck, eine weite Palette von gegenständlicher bis abstrakter und konkreter Kunst.

Zur Versteigerung gelangen in der aktuellen Auktion u.a. Werke von Elisabeth Ahnert, Bernd Altenstein, Bele Bachem, Johannes Beutner, Arno Breker, Jo Kurt Bunge, Emil Cimiotti, Karl-Heinz Deutsch, Thomas Duttenhoefer, Hanno Edelmann, Horst Hahn, Ortrud Heuser-Hickler, Willi Robert Huth, Ursula Inseleit, Paul Juckoff-Skopau, Bernd Kastenholz, Herbert Kitzel, Karl Heinz Krause, Hans Kuhn, Gerhard Lichtenfeld, Eberhard Linke, Wilhelm Loth, Karlheinz Oswald, Max Pechstein, Reinhard Roy, Werner Schädlich, Jochen Schimmelpenning, Helmut Schmidt-Kirstein und Albert Wigand, dabei zahlreiche Bronzeplastiken. Der Startpreis beträgt bei allen Objekten € 20.

Des Weiteren kommt im Bereich Moderne Kunst zum Aufruf eine Bleistiftzeichnung mit singendem Akt von Max Ackermann (Taxe: € 800-1200 / Limit: € 180), ein kantiger Bronze-Kopf von Franz Bernhard (Taxe: € 1200-1400 / Limit: € 400), Michael Croissants Kopf in Bronze von 1983 (Taxe: € 3000-3500 / Limit: € 1200), Christa Dichgans’ “New York II” in Öl von 1981 (Taxe: € 5000-8000 / Limit: € 700), ein umfangreicher, bedeutender Art brut-Sammlungsnachlass mit 182 Tuschezeichnungen u.a. von Madge Gill aus den 1930/40er Jahren (Taxe: € 37000-40000 / Limit: € 9000), Alfred Hrdlickas Bronzeplastik “Striptease triste” von 1975 (Taxe: € 1800-2000 / Limit: € 600), Hans-Michael Kissels kinetisches Objekt “Mobile Moguntinum”, das Modell zum Mainzer Rat (Taxe: € 1500-2000 / Limit: € 300), der “Kleine verletzte Kopf” in Bronze von Rainer Kriester (Taxe: € 1000-1200 / Limit: € 400),  2x Markus Lüpertz, “Apollo”, Farbradierung, einmal handkoloriert (Taxe: € 1800-2000 / Limit: € 20) und 2x Cornelia Schleime, “Hawai-Tagebuch” mit Originalzeichnung Tänzerin (Taxe: € 900-1200 / Limit: € 190) u.v.m.

Die Kunstsammlung einer Wiesbadener Bank hatte vor allem Städel-Schüler im Fokus, dabei sind u.a. Bernhard Härtter mit Lackgemälde “Working Class” von 1995 und 19 Glasplatten mit gleichem Thema  aus einer Raum-Installation im Foyer (Taxe: € 15000-18000), Caroline Krause mit dem Acrylgemälde Stuhl, 1999 (Taxe: € 1000-1200), Nikolaus List mit zwei Ölgemälden, Bäume, 2002 (Taxe: € 1000-1500), Michael Reiter mit vier Stoff-Bildern / Installationen von 1995 (Taxe: € 4000-5000) u.v.m., alle mit einem Limitpreis von € 20

Neben der Kunst sind auch Porzellane, z.B. mehrere Service von Meißen und KPM, die Porzellangruppe Trunkener Mann mit Familie, Manufaktur Gardner, Verbilki, Russland um 1870/90 (Taxe: € 900-1200 / Limit: € 300), Silber, Uhren, u.a. eine silberne Spindeltaschenuhr mit Repetition und Wecker von Joh. Hohorst, Leipzig mit Besitzergravur James Abercrombie 1770 (Taxe: € 3000-3500 / Limit: € 900) und einige interessante Pendulen und Tischuhren wie z.B. eine repräsentative Boulle-Uhr mit Konsole, Frankreich 18./19. Jh. (Taxe: € 2000-2500 / Limit: € 700) und eine Portaluhr des Empire, Frankreich (Taxe: € 500-600 / Limit: € 150), Gold- und Silbermünzen, Antiquarisches sowie sammelwürdige Raritäten wie z.B. ein Brillengestell in 14kt Gold von American Optical der 1960er Jahre (Taxe: € 1000-1200 / Limit: € 600), ein paar große Kandelaber des Empire (Taxe: € 2500-3000 / Limit: € 800) oder die große Sammlung Siegel- und Medaillenabgüsse (ca. 300-400 St.) aus dem Nachlass des Gelehrten Friedrich Christian Habel, Miltenberg (Taxe: € 1000-2000 / Limit: € 20) im Angebot. Im Bereich Asiatika kommen zum Aufruf eine umfangreiche Sammlung antiker tibetischer, nepalesischer und chinesischer Bronzekunst, dabei zahlreiche Buddhas, Bodhisattvas und Ritualobjekte, u.a.  eine Bodhisattva Avalokiteshvara (Guanyin), Eisenguss im Ming-Stil, China wohl 18. Jh. (Taxe: € 3000-3500 / Limit: € 900) und die zornvolle Erscheinung des Mahakala, Bronzeplastik, Tibet 18. Jh. (Taxe: € 1500-2000 / Limit: € 500), desweiteren eine spektakuläres Leporello-Album um 1900 mit 188 japanischen Farbholzschnitten von Toyohara Kunichika u.a. (Taxe: € 6000-8000 / Limit: € 2000).