Vorbericht 302

302. Auktion – 4. und 5. Juli 2025

Moderne Kunst aus süddeutschem Fabrikanten-Nachlass & Kunst u. Antiquitäten von regionalen Privatsammlern

Die 302. Auktion am Freitag/Samstag, 4./5. Juli 2025 wird bunt und vielfältig: der Schwerpunkt liegt wie immer bei der Modernen Kunst, aber auch die Bereiche Alte Kunst, Asiatika, Antiquarisches, Antiken, Schmuck und Möbel können mit feinen Stücken und Raritäten aufwarten.

Highlights der modernen Kunst sind u.a. Joseph Beuys‘ große Farblithographie “Hirschkuh“ von 1979 (Taxe: € 2500-2800,-/ Limit: € 20,-), ein 4 teiliges Acryl-Gemälde Karl Duscheks von 2000 (Taxe: € 3000-4000,-/ Limit: € 750,-), der Farbholzschnitt “Menschen im Wald” von Conrad Felixmüller von 1918 (Taxe: € 3500-4000,-/ Limit: € 20,-), das Bronze-Diptychon von Dani Karavan, 1969-71 (Taxe: € 3000-4000,-/ Limit: € 900,-), ein Ölgemälde mit Mädchen auf Schaukel von Kuniyoshi Kaneko, datiert 1965 (Taxe: € 7000-9000,-/ Limit: € 3000,-), das Lichtobjekt “LightScapes” aus dem Jahr 2015 von Rosalie (Taxe: € 3000-5000,-/ Limit: € 750,-),die große Komposition o.T. “no.6023” in Öl von K. R. H. Sonderborg, 1971 (Taxe: € 9000-10000,-/ Limit: € 3000,-) und Günther Ueckers Prägedruck Nagel-Spirale von 1999 (Taxe: € 9000-10000,-/ Limit: € 20,-),  um nur wenige zu nennen.

Als kleine Sensation können die 10 Bronzereliefs von Gustav Seitz aus den Jahren 1963-67 bezeichnet werden, dabei “Ernte”, “Freundinnen II”, “Schreitendes Paar von hinten”, “Mädchen liebt Torso”, und “Drei Grazien”,die er für die Porta d‘Amore gefertigt hat. Die Porta d’Amore war eine Auftragsarbeitdes Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg an den Bildhauer, die jedoch erst nach seinem Tod durch dessen Schüler Edgar Augustin im Jahre 1970 zusammengefügt wurde. 41 Flachreliefs schmücken dieses bronzene Nordwestportal des Museums sowie ein plastisch ausgeformter Griff in Form eines Frauenaktes, die alle zwischen 1961 und 1969 gegossen wurden. Die Reliefs zeigen überwiegend stilisierte Akte, teilweise in überraschend expliziten Posen. Teile der Tür, darunter auch diese Reliefs, wurden 1964 auf der documenta III in Kassel und 1968 auf der Biennale in Venedig als Einzelreliefs gezeigt (Taxen: € 1200-3500,-/ Limits: € 450-1200,-).

Auch interessante Sammlungsnachlässe sind wieder dabei, u.a. der Internationalen Holzschneidervereinigung Xylon, Hans Martin Ehrhardt, Martel Wiegand, Elisabeth Schmitz, Banksy, Rolf Urban usw.

Im Bereich der Alten Kunst seien hier zwei herausragende Gemälde erwähnt: das große Thomas Bosschaert Willeboirts zugeschriebene Ölgemälde mit Venus und Mars um 1640, mit Gutachten (Taxe: € 8000-9000,-/ Limit: € 2700,-) und das meisterhaftes Brustporträt einer jungen Frau aus dem Umkreis des englischen Neoklassizisten John William Godward in Öl um 1905 (Taxe: € 3000-3500,-/ Limit: € 650,-).

Bei den Asiatica werden tibetische, indische und japanische Kult- und Ritualobjekte die Sammlerherzen höherschlagen lassen, wie z.B. die Bronzeplastiken Sadbhuja Mahakala des 17. Jhs. (Taxe: € 4000-5000,-/Limit: € 1800,-), Yama Darmaraja des 18. Jhs. (Taxe: € 2500-3000,-/ Limit: € 900,-) und der große Jain-Altar aus Nord-Indien, datiert 1465/66 (Taxe: € 4000-5000,-/ Limit: € 1800,-) sowie der Tanto, ein Dolch mit signierter Klinge, wohl aus der Muromachi-Zeit des 15./16. Jhs. (Taxe: € 2500-3000,-/ Limit: € 1500,-). Sensationell auch der überlebensgroße Kopf des Buddha Muchalinda der Khmer aus Kambodscha, wohl 11./12. Jh. (Taxe: € 3500-5000,-/ Limit: € 1200,-).

Neben Silber, Porzellan, Glas (u.a. Lalique, Schneider), schönem Schmuck (z.B. Fope-Creolen), alten Büchern und Landkarten (u.a. die Erstausgabe von System of Universal Geography, London von 1787-88 und die Erstausgabe von Nietzsches Zur Genealogie der Moral von 1887) sind diesmal ein paar Antiken aus gesichert alten Sammlungen bemerkenswert: ein weiblicher Kopf aus Kalksandstein aus Zypern um 470/60 v. Chr. (Taxe: € 6000-7000,-/Limit: € 2000,-), ein Steingefäß aus Diorit aus Ägypten um ca. 3100-2600 v. Chr. (Taxe: € 5000-7000,-/Limit: € 1500,-) u. ein männlicher Alabaster-Kopf aus Ägypten, wohl Altes Reich, 2550-2460 v. Chr. (Taxe: € 5000-6000,-/Limit: € 800,-).

Das Sicherheitsbedürfnis im Lande steigt bekanntlich in letzter Zeit- da hätten wir ein paar super Objekte, die helfen könnten: eine Kutschentruhe, sog. “Kriegskasse”, süddeutsch 17. Jh. (Taxe: € 1800-2000,-/ Limit: € 600,-) und eine Scheibenbüchse von Ph. Rheinberger, Neustadt, H(aardt) um 1870/80 (Taxe: € 1500-1800,-/ Limit: € 600,-). Wenn das nichts bringt!