Los Nr. 928 | A298
0928-Lucas Lossius “Psalmodia”, Wittemberg 1569, antiquarisches Rarissimum zur Musikgeschichte aus dem Besitz des Heinrich von Bibra zu Bibra, mit handschriftl. Vorspann und einem Vorwort von Philipp Melanchton
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Lucas Lossius "Psalmodia", Wittemberg 1569, antiquarisches Rarissimum zur Musikgeschichte aus dem Besitz des Heinrich von Bibra zu Bibra, mit handschriftl. Vorspann und einem Vorwort von Philipp Melanchton
Psalmodia hoc est cantica sacra veteris ecclesiae selecta, Lucam Lossium Luneburgensem cum Praefatione Philippi Melanthonis, V.Viteberge & Ioh. Schwertelius excudebat, 1569, 360 S. plus Index, mit vielen Antiphonar - Notenblättern im Holzschnitt sowie Textholzschnitten, lederbezogenen und ornamentgepägtem Holzdeckel- Einband mit eingestanztem Besitzervermerk "Heinrich von Bibra zu Bibra ", im Vorsatz ein handschriftliches Antiphonar mit 2-seitigem Begleittext, die zwei Buchschnallen nicht mehr vorhanden, insgesamt aber in gutem altersgemäßen Zustand
Für Musikgeschichte und Hymnologie kommen die "Psalmodia", deren Erstdruck 1553 dem dänischen Königshaus gewidmet war, besondere Bedeutung zu. Dieses für den Gebrauch an Lateinschulen eingerichtete Gesangwerk enthält außer einigen deutschen Liedern eine umfangreiche Auswahl an gregorianischen Gesängen mit lateinischem Text, die Lossius, wo ihm dies erforderlich erschien, behutsam im Geist der Reformation modernisierte und damit Luthers Gottesdienstreform auch im Berreich des althergebrachten Chorals zu verwirklichen suchte.
Besonders bedeutsam ist das vorliegende Exemplar hinsichtlich der Tatsache, dass es ursprünglich aus dem Besitz des Heinrich von Bibra zu Bibra stammt. Heinrich (Karl Sigismund) von Bibra, 1711 Schnabelwaid - 1788 Fulda, war als Heinrich VIII. Fürstbischof und Fürstabt von Fulda.Der handschriftl. Vorsatz stammt möglicherweise aus seiner Hand.
Wissenschaftl.Publikation: Katarzyna Spurgjasz, Biblioteka Uniwersytecka W Warszawie - "Notes on the provenance of Lucas Lossius’ Psalmodia"